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Campus Galli – So entsteht ein mittelalterliches Kloster heute

Zeitreise ins Mittelalter: Entdecke das lebendige Kloster Campus Galli

Stell dir vor, du könntest eine echte Zeitreise ins Mittelalter machen – genau das erwartet dich im Campus Galli, wo nach dem ältesten erhaltenen Architekturplan des Westens ein mittelalterliches Kloster entsteht. Seit mehr als 10 Jahren arbeiten hier etwa 50 Menschen mit historischen Werkzeugen und Techniken an diesem einzigartigen Projekt.

Holzkirche und Glockenturm im Herbst

Dabei hat sich die „verrückte Idee“ zu einer wahren Erfolgsgeschichte entwickelt: Über eine Million Besucher haben bereits die mehr als 20 mittelalterlichen Werkstätten in Meßkirch erkundet. Während du durch das weitläufige Gelände über dem Donautal wanderst, kannst du Handwerkern bei ihrer traditionellen Arbeit zusehen – vom Schmieden über Töpfern bis hin zur Holzbearbeitung. Für nur 14 Euro Eintritt tauchst du in eine Welt ein, in der moderne Technologie keinen Platz hat und das Leben noch nach dem Rhythmus der Natur verläuft.

Der Klosterplan dient als Vorlage für den Bau des Campus Galli

Historische Rekonstruktion des St. Galler Klosters

Eine lebendige Darstellung klösterlichen Lebens im 9. Jahrhundert, basierend auf dem St. Galler Klosterplan, rekonstruiert von www.schwaebischealb.org.

Wie könnte das ideale mittelalterliche Kloster, wie es der St. Galler Klosterplan vorgibt, ausgesehen haben? Dank moderner Technologien ist es möglich, diese Vision zum Leben zu erwecken. Die Rekonstruktionen basieren auf den genauen Vorgaben des über 1200 Jahre alten Plans und zeigen, wie eine solche Klosteranlage inmitten einer malerischen Landschaft aufgebaut war. Von der zentralen Basilika über die umliegenden Werkstätten und Kräutergärten bis hin zu den weitläufigen Feldern außerhalb der Klostermauern – diese detailreichen Darstellungen bieten einen faszinierenden Einblick in das Leben der Karolingerzeit und lassen Geschichte lebendig werden.

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So könnte ein mittelalterliches Kloster nach dem St. Galler Klosterplan ausgesehen haben – nachgebaut und visualisiert durch www.schwaebischealb.org.
So könnte ein mittelalterliches Kloster nach dem St. Galler Klosterplan ausgesehen haben – nachgebaut und visualisiert durch www.schwaebischealb.org.

Das erwartet dich vor Ort

Auf dem weitläufigen Gelände des Campus Galli erwarten dich zahlreiche authentische Handwerksstätten, die das mittelalterliche Leben hautnah erlebbar machen.

Das Campus Galli wird nach einem uralten Klosterplan gebaut

Geländeplan Campus Galli – Orientierung leicht gemacht

Der Campus Galli erstreckt sich über ein weitläufiges Areal mit zahlreichen Werkstätten und spannenden Stationen, die dir das Leben im Mittelalter hautnah näherbringen. Dank des übersichtlichen Geländeplans findest du dich schnell zurecht und kannst deine eigene Erkundungstour optimal planen.

Geländeplan Campus Galli

Hier ein Überblick über die wichtigsten Bereiche und Highlights:

  1. Zentrum: Marktplatz und Abbundplatz
    Im Herzen des Geländes befindet sich der Marktplatz (n), der als zentraler Treffpunkt dient. Hier kannst du Handwerker bei ihrer Arbeit beobachten, mittelalterliche Speisen genießen und die lebendige Atmosphäre auf dich wirken lassen. Direkt daneben liegt der Abbundplatz (r), wo Holzarbeiten wie das Behauen von Balken und die Vorbereitung von Baumaterial stattfinden.
  2. Handwerksstätten
    Das Gelände beherbergt zahlreiche Handwerksstätten, in denen du traditionelle Techniken bestaunen kannst:

    • Die Schmiede (g), in der Werkzeuge und Eisenwaren hergestellt werden.
    • Die Töpferwerkstatt (f) mit ihrem beeindruckenden Lehmofen.
    • Die Weberei (q) und die Schindelmacherwerkstatt (s), wo handgefertigte Textilien und Dachschindeln entstehen.
    • Die Drechslerei/Küferei (j), in der Holzarbeiten und Fässer gefertigt werden.
  3. Naturnahe Bereiche und Landwirtschaft
    Auf dem Gelände finden sich auch zahlreiche Bereiche, die das mittelalterliche Leben in der Natur zeigen:

    • Der Heilkräutergarten (h), angelegt nach dem historischen St. Galler Klosterplan, bietet spannende Einblicke in die mittelalterliche Pflanzenheilkunde.
    • In der Streuobstwiese mit Hülbe (u) werden traditionelle landwirtschaftliche Techniken gepflegt, während der Bereich Landwirtschaft (t) das einfache Leben und Arbeiten der damaligen Zeit veranschaulicht.
  4. Besondere Attraktionen
    • Die im Bau befindliche Holzkirche & Turm (k) sind zentrale Projekte und geben dir einen Eindruck von der Architektur des Mittelalters.
    • Der Gallus-Eremitage-Bereich (c), eine historische Nachbildung, lädt zu einem Moment der Ruhe ein.
    • Für Tierliebhaber bietet das Schafgehege (o) einen besonderen Einblick in die Tierhaltung des Mittelalters.
  5. Servicebereiche
    • Direkt am Eingang befindet sich der Shop/Terrasse, wo du Erfrischungen, Souvenirs und handgefertigte Produkte erwerben kannst.
    • Auch Schließfächer und barrierefreie Einrichtungen stehen im Eingangsbereich zur Verfügung.
Die 2021 fertiggestellte Scheune

Tipps für deine Tour durch das Gelände

  • Beginne deinen Rundgang am Abbundplatz, um die Handwerker bei der Arbeit zu beobachten.
  • Erkunde anschließend die Werkstätten und gönne dir eine Pause auf dem Marktplatz mit mittelalterlichen Köstlichkeiten.
  • Lass dir die entstehenden Großprojekte wie die Holzkirche & Turm nicht entgehen!
  • Plane genug Zeit ein, um auch die ruhigeren Bereiche wie den Heilkräutergarten oder die Streuobstwiese zu genießen.

Mit diesem Plan kannst du deinen Besuch optimal gestalten und das mittelalterliche Leben in all seinen Facetten erleben!

Übersicht der wichtigsten Werkstätten

Arbeiten an der Weberei

Zwischen 30 und 40 Menschen arbeiten täglich in den verschiedenen Werkstätten. Im Zentrum des Geländes befindet sich der Abbundplatz, wo Handwerker mit historischen Werkzeugen arbeiten. Besonders beeindruckend sind:

  • Die Schmiede, wo traditionelle Werkzeuge hergestellt werden
  • Die Töpferwerkstatt mit ihrem Lehmofen
  • Die Holzwerkstatt, in der Balken mit Äxten behauen werden
  • Die Weberei und Färberei für historische Textilherstellung
  • Der Kräutergarten nach dem St. Galler Plan

Die Handwerkstechniken im Campus Galli

Im Herzen des Campus Galli pulsiert das Leben der mittelalterlichen Handwerkskunst. Hier werden Techniken praktiziert, die Jahrhunderte alt sind und die Grundlage für den Bau und das tägliche Leben in einem karolingischen Kloster bildeten. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf einige dieser faszinierenden Handwerkskünste werfen.

Steinmetz Werkstatt

Die Kunst des Schmiedens

In der Schmiede des Campus Galli erleben Besucher die Geburt von Werkzeugen und Beschlägen, wie sie vor über 1000 Jahren gefertigt wurden. Der Schmied arbeitet an einer offenen Esse, in der Holzkohle auf Temperaturen von bis zu 1300°C erhitzt wird. Mit präzisen Hammerschlägen formt er glühendes Eisen zu Nägeln, Scharnieren und sogar komplexeren Werkzeugen wie Äxten oder Messern.

Besonders beeindruckend ist die Technik des Feuerschweißens, bei der zwei Eisenstücke durch Erhitzen und Hämmern miteinander verbunden werden – eine Methode, die höchste Geschicklichkeit und Erfahrung erfordert.

Traditionelle Holzbearbeitung

In der Holzwerkstatt werden massive Eichenbalken mit Äxten und Zugmessern bearbeitet. Die Handwerker verwenden dabei Techniken wie das „Spalten mit der Axt“, bei dem ein Baumstamm entlang seiner natürlichen Fasern gespalten wird, um Bretter oder Balken zu erhalten. Diese Methode garantiert eine höhere Stabilität des Holzes im Vergleich zu gesägten Brettern.

Holzhandwerker bei Arbeiten am Marktplatz

Für feinere Arbeiten kommen historische Werkzeuge wie der Löffelbohrer zum Einsatz. Mit diesem handbetriebenen Bohrer werden präzise Löcher für Holzverbindungen gebohrt – eine zeitaufwändige, aber äußerst effektive Methode.

Die Geheimnisse der Töpferei

In der Töpferwerkstatt dreht sich alles um die Herstellung von Gebrauchskeramik. Die Töpfer arbeiten an handbetriebenen Drehscheiben und formen aus lokalem Ton Gefäße aller Art. Besonders interessant ist der Prozess des Brennens: Die Keramik wird in einem selbstgebauten Brennofen bei Temperaturen von etwa 1000°C gebrannt. Dieser Ofen, der aus Lehm und Steinen errichtet wurde, muss sorgfältig befeuert und überwacht werden, um die richtige Temperatur zu erreichen und zu halten.

Traditionelle Textilherstellung

In der Weberei des Campus Galli erleben Besucher den komplexen Prozess der Textilherstellung von Anfang bis Ende. Zunächst wird Wolle oder Flachs mit Handspindeln zu Garn gesponnen. Dieses Garn wird dann auf einem Gewichtswebstuhl zu Stoff verarbeitet – ein zeitaufwändiger Prozess, der viel Geduld und Geschick erfordert.

Besonders faszinierend ist die Technik des Nadelbindens, eine Vorläuferin des Strickens. Mit dieser Methode werden warme und strapazierfähige Textilien wie Handschuhe oder Mützen hergestellt.

Arbeiten an der Weberei

Die Kunst des Pergamentmachens

Eine besonders anspruchsvolle Handwerkskunst ist die Herstellung von Pergament, dem wichtigsten Schreibmaterial des Mittelalters. Tierhäute werden in einem aufwändigen Prozess gereinigt, enthaart und gespannt. Anschließend werden sie tagelang geschabt und poliert, bis eine glatte, beschreibbare Oberfläche entsteht. Diese Technik erfordert nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Eigenschaften verschiedener Tierhäute.

Die Handwerker des Campus Galli haben diese historischen Techniken durch intensive Forschung und praktische Erprobung erlernt. Sie studieren historische Quellen, arbeiten mit Archäologen und Historikern zusammen und tauschen Erfahrungen mit anderen Experimentalarchäologen aus. Durch diesen Prozess des „learning by doing“ gewinnen sie nicht nur praktische Fertigkeiten, sondern auch wertvolle Einblicke in die Lebens- und Arbeitsbedingungen des frühen Mittelalters.

Besucher des Campus Galli haben die einzigartige Gelegenheit, diese Handwerkstechniken hautnah zu erleben und in einigen Fällen sogar selbst auszuprobieren. So wird Geschichte nicht nur sichtbar, sondern auch fühlbar und erlebbar – ein faszinierender Einblick in die Welt unserer Vorfahren und die Grundlagen unserer heutigen Handwerkskultur.

Tagesablauf und Aktivitäten

Der Arbeitstag beginnt um 10 Uhr und folgt dem natürlichen Rhythmus des Mittelalters. Zwischen 13 und 14 Uhr machen die Handwerker ihre wohlverdiente Mittagspause. Während deines Besuchs kannst du nicht nur zusehen, sondern auch selbst aktiv werden. Außerdem bietet der Campus regelmäßig Sonderführungen zu verschiedenen Themenbereichen an.

Schindelmacher

Verpflegungsmöglichkeiten

Im zentralen Marktplatz findest du einen gemütlichen Gastronomiebereich. Hier werden authentische mittelalterliche Gerichte angeboten, die nach historischen Rezepten zubereitet werden. Das Angebot umfasst:

Herzhafte Speisen wie Flammkuchen und Eintöpfe, die über dem offenen Feuer zubereitet werden. Im Eingangsbereich gibt es zusätzlich einen Shop mit Erfrischungen, Kaffee und hausgemachtem Kuchen. Besonders beliebt sind die Honigprodukte vom eigenen Bienenstand und die traditionellen Kräutertees aus dem Klostergarten.

Für eine Pause zwischendurch stehen dir sowohl überdachte als auch Freisitzplätze zur Verfügung. Natürlich darfst du auch dein eigenes Vesper mitbringen und an den bereitgestellten Sitzgelegenheiten genießen.

Führungen und Besichtigungen optimal nutzen

Eine geführte Tour ist der beste Weg, um die faszinierende Welt des Campus Galli zu entdecken. Die sachkundigen Führer nehmen dich mit auf eine spannende Reise durch die mittelalterliche Klosterbaustelle.

Verschiedene Führungsangebote im Überblick

Die Führungen finden hauptsächlich auf Deutsch statt, können aber auf Anfrage auch in Englisch oder Französisch gebucht werden. Das vielfältige Angebot umfasst:

  • Klassische Rundgänge: Grundlegende Einblicke in das Projekt
  • Themenführungen: Spezielle Touren zu Bauhandwerk, Kleidung & Ernährung oder Klosterleben
  • Saisonale Sonderführungen: Besondere Einblicke je nach Jahreszeit
  • Altersgerechte Führungen: Speziell für Familien mit Kindern konzipiert
Eine Lehmwand an der Scheune entsteht

Buchung und Preise für Führungen

Für die Teilnahme an einer öffentlichen Führung zahlst du zusätzlich zum regulären Eintrittspreis von 14 Euro einen Aufpreis von 5 Euro pro Person. Dabei gilt: Für Gruppen ab 12 Personen beträgt der Führungspreis ebenfalls 5 Euro pro Person. Kleinere Privatgruppen unter 12 Personen zahlen einen Pauschalpreis von 55 Euro.

Tipps für die beste Führungserfahrung

Zunächst solltest du für deinen Besuch ausreichend Zeit einplanen – die durchschnittliche Besuchsdauer beträgt etwa 2-3 Stunden. Außerdem empfiehlt es sich, die Führung gleich zu Beginn deines Besuchs zu machen. So bekommst du einen guten Überblick und kannst anschließend die interessantesten Stationen noch einmal in Ruhe erkunden.

Besonders spannend sind die Vormittagsführungen, wenn die Handwerker mit ihrer Arbeit beginnen. Dabei kannst du die verschiedenen Werkstätten in vollem Betrieb erleben. Die Führungen starten täglich zu festen Zeiten, deshalb ist eine vorherige Anmeldung bei der Buchungsstelle sinnvoll.

Während der Hauptsaison, besonders an Wochenenden und Feiertagen, kann es voller werden. In diesem Fall empfiehlt sich eine Reservierung im Voraus. Für Gruppenführungen ist eine vorherige Anmeldung grundsätzlich erforderlich.

Praktische Tipps für deinen Besuch

Für einen reibungslosen Besuch im Campus Galli solltest du einige praktische Aspekte beachten. Zunächst ist eine gute Planung der Schlüssel zu einem gelungenen Ausflug.

Zimmermänner auf dem Campus Galli

Empfohlene Aufenthaltsdauer

Die Uhr läuft hier langsamer als in der modernen Welt, dennoch sind zwei Stunden schnell vergangen. Für einen entspannten Rundgang solltest du mindestens drei Stunden einplanen. Während der Mittagszeit zwischen 13 und 14 Uhr machen die Handwerker ihre wohlverdiente Pause. Außerdem ist zu beachten, dass die letzte Einlassmöglichkeit eine Stunde vor der Schließung liegt.

Geeignete Kleidung und Ausrüstung

Je nach Jahreszeit und Wetter brauchst du unterschiedliche Ausrüstung. Besonders wichtig sind:

  • Festes Schuhwerk für die geschotterten Waldwege
  • Regenschutz bei unsicherem Wetter
  • Sonnenschutz im Sommer
  • Warme Kleidung in der kühleren Jahreszeit

Das Fotografieren ist ausschließlich für private Zwecke erlaubt. Allerdings ist das Filmen, auch mit dem Handy, sowie der Einsatz von Drohnen nicht gestattet.

Barrierefreiheit und Einschränkungen

Die Wege auf dem Gelände bestehen aus geschotterten Waldpfaden, die je nach Wetter und Jahreszeit unterschiedlich gut begehbar sind. Für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen mit kleinen Rädern ist das Gelände daher nur eingeschränkt zugänglich. Dennoch gibt es die Möglichkeit, gegen eine Gebühr von 15 Euro für drei Stunden ein E-Mobil an der Kasse zu reservieren.

Zwischen den Werkstätten findest du immer wieder Sitzgelegenheiten zum Ausruhen. Der Marktplatz bietet sowohl überdachte als auch Freisitzplätze. Im Eingangsbereich stehen Schließfächer mit Münzfachschlössern in verschiedenen Größen zur Verfügung, wo du Rucksäcke, Helme und Jacken sicher verstauen kannst.

Hunde sind auf dem Gelände willkommen, müssen aber an der Leine geführt werden. An vielen Werkstätten und am Marktplatz findest du Trinknäpfe für deine vierbeinigen Begleiter.

Deine Reiseplanung zum Campus Galli

Planst du einen Besuch im Campus Galli? Hier findest du alle wichtigen Informationen für deine Reiseplanung nach Meßkirch.

Beste Besuchszeiten und Öffnungszeiten 2025

Ab dem 1. April 2025 öffnet Campus Galli wieder seine Tore. Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag, 10:00 bis 18:00 Uhr. Allerdings solltest du beachten, dass der letzte Einlass eine Stunde vor Schließung erfolgt.

Zunächst ist wichtig zu wissen, dass montags Ruhetag ist – ausgenommen sind Feiertage. Die beste Zeit für deinen Besuch ist der Vormittag, wenn die Handwerker mit ihrer Tagesarbeit beginnen. Außerdem solltest du die Mittagspause zwischen 13 und 14 Uhr einplanen, in der die Aktivitäten pausieren.

Anreise und Parkmöglichkeiten

Der Campus Galli befindet sich am Hackenberg 92 in 88605 Meßkirch. Mit dem Auto erreichst du die Anlage bequem über die B313. Darüber hinaus stehen dir kostenlose Parkplätze zur Verfügung, die auch für Busse geeignet sind.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln hast du folgende Möglichkeiten:

  • RegioBus 600: Verkehrt täglich und stündlich zwischen Sigmaringen und Meßkirch
  • Bus 642: Ab April an Werktagen
  • Bus 643: Ab Mai an Sonn- und Feiertagen
  • Biberbahn: Verbindung zwischen Stockach und Mengen an Sonn- und Feiertagen

Aktuelle Eintrittspreise und Tickets

Die Eintrittspreise für 2025 gestalten sich wie folgt:

Besuchergruppe Preis
Erwachsene 14,00 €
Kinder (6-15 Jahre) 8,00 €
Schüler ab 16, Studenten, Schwerbehinderte 11,00 €
Kinder bis 5 Jahre kostenlos
Familien mit Kindern (6-15 Jahre) 32,00 €
Gruppen ab 12 Personen 12,00 € pro Person

Besonders praktisch: Mit der Bodensee Card PLUS genießt du freien Eintritt. Außerdem erhältst du mit einem tagesaktuellen bwtarif-Ticket oder Schüler-Ferien-Ticket einen Rabatt von 3 € auf den regulären Eintrittspreis.

Besondere Erlebnisse und Highlights

Im mittelalterlichen Ambiente des Campus Galli erwarten dich das ganze Jahr über besondere Erlebnisse, die dich in die faszinierende Welt des 9. Jahrhunderts entführen.

Saisonale Veranstaltungen

Zunächst startet die neue Saison am 30. März 2025 mit einem besonderen Osterprogramm. Während der Osterfeiertage kannst du an verschiedenen Mitmachaktionen teilnehmen. Besonders beliebt sind:

  • Das traditionelle Kerzenziehen bei Lichtmacher Ralf Doms
  • Nadelbinden in der Weberei, wo du ein eigenes Armband herstellen kannst
  • Ein spannendes Suchspiel für die kleinen Besucher
  • Das stimmungsvolle Osterfeuer am Marktplatz

Darüber hinaus bietet der Campus Galli während der Sommerferien spezielle Familienprogramme an. Diese Programme ermöglichen dir einen noch tieferen Einblick in das mittelalterliche Handwerk und Leben.

Mitmach-Aktivitäten

In den Werkstätten erlebst du nicht nur Geschichte, sondern kannst selbst aktiv werden. An der Drechslerei darfst du beispielsweise einem traditionell gedrechselten Holzei den letzten Schliff geben. Außerdem bieten die Handwerker regelmäßig Einblicke in ihre tägliche Arbeit:

In der Schmiede ertönt der klingende Ton des Amboss, während in der Töpferwerkstatt neue Gefäße entstehen. Die Weberei lädt dich ein, traditionelle Textiltechniken kennenzulernen. Besonders interessant ist auch die Zusammenarbeit mit der Telchinen-Schmiede, die beispielsweise die historisch authentischen Beschläge für die Holzkirche gefertigt hat.

Historischer Hintergrund: Der St. Galler Klosterplan als Inspiration

Der Campus Galli in Meßkirch ist nicht nur ein faszinierendes Freilichtmuseum, sondern auch ein lebendiges Zeugnis mittelalterlicher Architektur und Klosterkultur. Das Herzstück dieses einzigartigen Projekts ist der berühmte St. Galler Klosterplan, der als Blaupause für die gesamte Anlage dient.

Der Klosterplan dient als Vorlage für den Bau des Campus Galli

Dieser Plan, der um das Jahr 820 n. Chr. entstanden ist, gilt als der älteste erhaltene Architekturplan des Westens. Er zeigt detailliert die ideale Anordnung eines karolingischen Benediktinerklosters, komplett mit Kirche, Wohnbereichen für Mönche, Werkstätten, Gärten und landwirtschaftlichen Flächen. Obwohl der Plan nie in seiner Gesamtheit umgesetzt wurde, bietet er einen unschätzbaren Einblick in die Vorstellungen und Ideale der mittelalterlichen Klosterarchitektur.

Die Bedeutung des St. Galler Klosterplans geht weit über seine architektonische Relevanz hinaus. Er spiegelt die geistige und materielle Kultur des frühen Mittelalters wider und zeigt, wie Klöster als Zentren der Bildung, Spiritualität und wirtschaftlichen Aktivität konzipiert waren. Jeder Bereich des Plans wurde sorgfältig durchdacht, um ein harmonisches Zusammenspiel von Gebet, Arbeit und Gemeinschaftsleben zu ermöglichen – ein Konzept, das die benediktinische Regel des „ora et labora“ (bete und arbeite) verkörpert.

Im Campus Galli wird dieser historische Plan nun Schritt für Schritt zum Leben erweckt. Besucher haben die einzigartige Gelegenheit, den Entstehungsprozess eines mittelalterlichen Klosters hautnah mitzuerleben. Von den grundlegenden Bauarbeiten bis hin zur Einrichtung spezialisierter Werkstätten – jeder Aspekt des Projekts orientiert sich eng an den Vorgaben des St. Galler Plans und den historischen Techniken des 9. Jahrhunderts.

Besonders faszinierend ist, wie die Handwerker und Baumeister des Campus Galli die oft knappen Informationen des Plans interpretieren und in die Praxis umsetzen müssen. Dies erfordert nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch intensive historische Forschung und ein tiefes Verständnis für die Lebensweise und Technologien des frühen Mittelalters.

Der St. Galler Klosterplan dient somit nicht nur als architektonische Vorlage, sondern auch als Fenster in eine längst vergangene Epoche. Er ermöglicht es uns, die Visionen und Ideale der mittelalterlichen Klosterkultur besser zu verstehen und zu erleben, wie diese in der Praxis umgesetzt wurden. Der Campus Galli macht diese Geschichte greifbar und lebendig, indem er Besuchern erlaubt, Teil dieses einzigartigen Rekonstruktionsprozesses zu werden.

Fazit

Zusammenfassend bietet dir Campus Galli weit mehr als einen gewöhnlichen Museumsbesuch. Schließlich erlebst du hier Geschichte zum Anfassen und Mitmachen. Die fleißigen Handwerker, die authentischen Werkstätten und der natürliche Rhythmus des mittelalterlichen Lebens machen jeden Besuch zu einem einzigartigen Erlebnis.

Tatsächlich hat sich die „verrückte Idee“ eines mittelalterlichen Klosterbaus zu einem lebendigen Zeugnis historischer Handwerkskunst entwickelt. Besonders beeindruckend sind dabei die vielen Details – vom selbst geschmiedeten Nagel bis zum handgewebten Stoff – die das Leben vor über 1000 Jahren greifbar machen.

Die beste Zeit für deinen Besuch ist der frühe Morgen, wenn die Handwerker ihre Arbeit beginnen und die Werkstätten zum Leben erwachen. Dabei solltest du dir mindestens drei Stunden Zeit nehmen, um die verschiedenen Stationen in Ruhe zu erkunden und vielleicht sogar selbst Hand anzulegen.

Egal ob du alleine kommst, mit Freunden oder der ganzen Familie – Campus Galli lädt dich ein, Teil dieser außergewöhnlichen Zeitreise zu werden.

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Alexander

Hallo, ich bin Alexander und bin der Betreiber dieses Blogs. Die Liebe zur Schwäbischen Alb habe ich schon in jungen Jahren entdeckt. Die unberührte, raue Natur der Alb hat mich schon immer in den Bann gezogen. Besuche mit mir die schönsten Orte auf der Schwäbischen Alb. Denn die Natur macht glücklich.

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